whistle runner

„to whistle“ -> pfeifen
„runner“ -> Läufer

Somit ist alles erklärt 🙂 Aber kurz… ich pfeife ständig. Ja auch manchmal aus dem letzten Loch, vor allem wenn ich mich beim Laufen richtig quälen muss (was irgendwie im Moment häufiger vorkommt als gewollt). In diesem Fall ist jedoch das Pfeifen von Liedern gemeint. Weiterhin bin ich ein begeisterter Läufer. Vielleicht nicht der schnellste, aber bestimmt nicht mit weniger Enthusiasmus als andere, bessere, schnellere Läufer. Es kommt auch vor, dass ich beim Laufen pfeife. Da hat meine Frau mal zu mir gesagt, mensch, mach doch auch mal so nen Youtube-Kanal auf… „whislte runner“ wäre cool.

Youtube ist jetzt nicht so mein Medium, aber interessant ist es trotzdem. Ich weiß ja auch, dass ich manchmal den einen oder anderen richtig auf die Nerven gehen kann mit meinem gepfeife, aber es stellte sich mir in dem Zuge die Frage, was machen Läufer eigentlich, wenn sie ihre langen Läufe machen?

Vorgehensweise  lange Läufe

Ich kann jetzt nur von mir sprechen, so oft frage ich andere Läufer nicht, was denkst oder machst du eigentlich bei langen Läufen?
Also „reflektieren“ wir mal, was ich so mache. Je nach Laune und Erlebnisse und Ziele muß ich sagen, gehe ich unterschiedlich an meine langen Läufe ran.

gute Laune / positive Gedanken

Wenn ich gute Laune habe und alles „läuft“, dann denk ich eigentlich gar nicht so viel, ich packe ein was ich brauche (ggf. Trinkrucksack, Trinkflasche, Riegel, …) und laufe einfach los. Meistens denk ich auch nicht groß nach wohin. Klar, eine Richtung ist schon vorgegeben und ne Route im Kopf, aber die kann sich dann durchaus auch ändern. Ich könnte jetzt auch nicht sagen, an was speziell ich dann denke. Das ist völlig unterschiedlich. Meistens schweifen die Gedanken und haben auch oft unterschiedliche Themen. In jedem Fall konzentriere ich mich nicht so sehr auf das laufen selbst. Da kann es auch schon vorkommen, dass ich mich selbst dabei ertappe dass ich grinsend oder pfeifend vor mir her laufe.

schlechte Laune / negative Gedanken

In so einem Fall ist es meistens so, dass ich mich schon irgendwo zwingen muss los zu laufen. Hier stellt sich die Frage, ob es dann überhaupt noch so sinnvoll ist. Meistens schweifen dann die Gedanken auch nur über die Probleme die sich so stellen, sei es beruflich, privat, lauf-technisch. Was mir in dem Fall oft auffällt ist, dass das Ganze dann auch auf den lauf, den Kopf und die Lust so sehr beeinflusst, dass der Lauf eine Qual wird. Meistens sind es dann gezwungene Läufe, die den geplanten Umfach gerade so erreichen. Meistens fühle ich mich gleich danach auch gar nicht so gut. Bin ziemlich fertig, Beine sehr Müde und auch mental nicht fit, sondern ehr geknickt. Das ganze gibt sich dann nach dem duschen wieder, ist aber allgemein als kein Gute Lauf im Kopf vermerkt. Was auffällig ist, auf den vergleichbaren Strecken ist die Pace meist viel niedriger und die Herzfrequenz meist höher.

Ziele, anstehende Laufziele

Wenn ein Laufziel ansteht, dann sind die langen Läufe auch dahingehend geprägt. Das Tempo ist meist viel zu Hoch, da ich mir ja beweisen muss, dass ich es kann. Oft variieren die Umfänge auch sehr stark, was ich so auch nicht sonderlich gut heiße. Die Gedanken sind nur bei dem angepeilten Lauf. Der Blick ist ständig auf die Uhr gerichtet, meistens ist der Kopf im Zwiespalt mit dem Körper und der Vernunft .. Du musst schneller, du musst langsamer, du hast einen zu hohen Puls, oje, spüre ich da Schmerz in der Wade, in der Leiste…

Ich habe gemerkt, dass ich mir da selbst einen immensen Druck mache, was mich selbst viel zu stark hemmt. Meistens ist es dann auch so, dass in solchen Fällen der Wettkampf dann zu 80% auch schief geht.

schlechte Lauferlebnisse

Gehe ich mit einem schlechten letzten Lauf  oder letztem schwerwiegenden Laufproblem an den langen Lauf, so kreisen die Gedanken immer genau um das erlebte.
Das Gute, ich passe nicht so sehr auf Distanz oder Pace auf (wenn es ein Körperliches Problem war)
Das Schlechte, ich höre in einem solchen Fall dann extrem in meinen Körper. Wo zwickt es, was ist anders, tritt es wieder auf, kommt da ein ziehen, warum ist das linke Bein gefühlt schwerer, die Wade härter…
Ebenso ist es aber auch ein Problem, wenn ich meine Zielzeit beim letzten Wettkampf nicht erreicht habe und mit dem nicht zufriedenen Gefühl dann wieder starte. In einem solchen Fall dreht sich zwar nicht alles um den Körper und eventuelle Schmerzen, aber um den einen Gedanken, warum hat es nicht geklappt, warum konnte ich die Pace nicht halten, wo ist der Fehler im Training …

Fazit

Wenn ich mir die verschiedenen Szenarien so anschaue, so ist für mich klar, dass das beste Szenario das ist, wo ich auch mal pfeife, wo wir wieder an dem Punkt sind: Whistle-Runner 🙂

Ich weiß, dass nicht so viele meinen Blog lesen, aber interessieren würde mich schon mal, wo bei anderen Läufer die Gedanken kreisen, wenn sie mit sich auf einer langen Runde unterwegs sind. Vielleicht mach ich mal eine Facebook-Umfrage 😀

In jedem Fall denke ich, dass man sich selbst nicht so sehr unter Druck setzten sollte und mehr die positiven Gedanken an sich ran lassen sollte. Es wirkt vieles einfacher und macht auch wesentlich mehr Spaß.

Sportliche Grüße