Jeder Läufer kennt das, es gibt Tage, da läuft es einfach und dann gibt es Tage, da will es einfach nicht laufen. Das ganze ist auch nicht das Problem. Man hat das ja mit der Zeit auch so im Gefühl.
Doch was ist, wenn der Kopf einfach dicht macht. Wenn man mit zu vielen Dingen beschäftigt ist, die Gedanken einfach nicht mehr klar und geordnet werden. Es gibt im Leben Situationen, mit denen man nicht so ohne weiteres klar kommt. Es hat nichts mit Mann oder Frau, arm oder reich, jung oder alt oder was auch immer zu tun. Ich möchte auch gar nicht so weit gehen es Burn-Out zu nennen (oder nicht war haben?). Es wächst einem einfach einige über den Kopf. Die Gedanken kreisen nur noch über diese Dinge. Ein „abschalten“ ist nicht mehr möglich. Was tun?
Warum muss man so etwas in einem Blog schreiben / diskutieren ? Weil ich derzeit nicht weiß, wie ich damit umgehen soll.
Dann bekommt man auch mit, dass es anderen ebenfalls so geht. Manche kapseln sich dann total ab. Aber hilft mir das? Ich weiß es nicht, ich kann es nicht sagen und ehrlich gesagt, fühle ich mich damit auch etwas überfordert. Ich weiß, was einer der Hauptgründe ist. Ich möchte nicht sagen, es ist der einzige Grund, nein, es gibt sicherlich weit mehr Gründe als nur dieser eine … aber ich würde sagen, dass es der Grund ist, dem ich am meisten „Schuld“ gebe. Warum? Früher bin ich laufen gegangen, hab den Kopf absolut frei bekommen und jetzt drehen sich 99% meiner Gedanken beim Laufen genau um diese Thema. Nichts mehr mit „Kopf frei bekommen“, sondern „weiter am Problem nagen“.
Somit ist das Problem aber auch allgegenwärtig. Unterm Tag, beim Hobby, in der Nacht beim Schlafen … Immer wieder geht es nur um diese Problematik. Das ganze führt dazu, dass man sich auf nichts anderes mehr konzentrieren kann. Auch die Ziele die man sich im Hobby (in meinem Fall : Laufen) gesteckt hat können so nicht mehr mit höchster Aufmerksamkeit verfolgt werden. Ebenfalls führt diese Situation dazu, dass man sein Training nicht mehr so umsetzt, wie man es gerne hätte und auch bräuchte. Somit wird das Ziel nach und nach unerreichbar.
und genau jetzt sind wir wieder beim Sport
Das Problem, das ggf. ein berufliches oder auch privates ist, schlägt sich auf alle Bereiche deines Lebens wieder. Somit auch auf dein Hobby, auf deinen Sport, in meinem Fall auf das Laufen.
Teilweise wird dies nicht verstanden und auch nicht akzeptiert. Man hört immer wieder Sätze wie „Na euch/dir geht es doch gut“, „Ihr hab doch keine Probleme/Sorgen“ … Oder auch „Wenn du mehr arbeiten würdest, hättest du keine Zeit darüber nachzudenken / zu grübeln“. Der Beste Spruch ist, „Mann oder Memme“ ….
Liebe Leute, es steht jedem Menschen zu, Schwäche zu zeigen, eine Schwäche zu haben und anstelle der Instagram-Heile-Welt-Philosophie (ja, es ist nicht jeder Milliardär, auch wenn er/sie in den sozialen Medien immer die Heile Welt vorspielt) ist die Wirklichkeit eine andere. Eventuell denkt der eine oder andere ja mal darüber nach bevor er deinen Influencern alles nacheifert.
Ich bin der Meinung, dass es auch mal wichtig ist, seine Schwäche darzustellen und zu sagen, mir geht’s gerade nicht gut, bitte hilf mir. Ich weiß auch, dass ich das im Moment selbst nicht kann, aber ich arbeite daran. In jedem Fall habe ich einige Entscheidungen getroffen, die ich in diesem Jahr „versuche“ umzusetzen und ich mich so selbst aus meiner „Kriese“ raus ziehen möchte.
Als letzten Satz möchte ich noch sagen: Behandelt einfach alle anderen Menschen mit Respekt und habt keine Vorurteile. Einfach mal Hilfe anbieten und ggf. zuhören kann auch schon helfen. Vielleicht seit ihr auch einmal froh, wenn euch jemand mit dem gleichen Respekt entgegen kommt, den ihr gerade braucht. ….
Sportliche Grüße