Meine Meinung über Influenzer, Networker, selbst ernannte Trainer, usw. usw. …

Ja, ich folge auch einigen Menschen, Instagramm, Facebook, usw. usw. usw.
Ist auch nichts schlechtes, wie ich bei … 50% … finde. Man erhällt schöne Eindrücke, auch manche Informationen, die einem selbst helfen können und weiteres. Manchmal folge ich auch nur weil es ein Kumpel ist und ich einfach sehen will, wo derjenige sich gerade rumtreibt und was es so neues gibt.

Was mir aber wirklich immer häufiger auffällt und auch negativ aufstößt sind die „selbsternannten Gurus“ die es immer mehr in der Sportlerszene gibt. Nimm das, das hilfft dir, oder besser noch das, das macht dich schneller .. und die Schuhe für 500 Euro, die sind noch mal 0,01 Sekunde schneller auf nen Marathon, das ist Leistungssteigerung ohne Ende..
Zitate wie:
„Oder mach es besser so wie ich, ich hab xxx KG abgenommen und bin seit dem ein anderer Mensch und laufe jetzt marathon in 2 Std., knacke warscheinlich nächsten Monat den Weltrekord.
War jetzt 4 Wochen Krank, Knie OP, heute das erste mal nen Lockeren Lauf gemacht um zu schauen ob es geht, 10km in 34 Min. .. war ok für den ersten Lauf.“
liest man sehr häufig. Es werden auch nur diese Bilder gepostet, immer ein neuer Rekord, immer ein noch besseres Mittel .. und mit schlagmichtot10 bekommt ihr 10 % auf dieses überragende Produkt.

Liebe Leute, vorallem liebe Anfänger und lieber Hobbysportler:
Meine Erfahrung ist: Laufen müßt ihr immer noch selbst. Und ohne Training, Anstrengung und Schweiß nutzt euch der beste Schuh und das Beste Mittel nichts. Im Gegenteil, es bringt euch gar nichts.

Was braucht man wirklich um Laufen zu gehen: gute Schuhe! Das heißt nicht, teure Schuhe, sondern Schuhe die für EUCH und für EUREN LAUFSTIL passen. Nicht die, die dem Kumpel oder dem Weltrekordler passen und taugen, sondern Schuhe die EUCH taugen.
Das ist alles was man wirklich braucht.
Wenn man dann noch optimieren will, sind gute Socken für trockene Füße gut (keine Blasenbildung etc.).

Warum ist nur das wichtig?

Ich habe vor Jahren bei einen Halbmarathon mit gemacht. Er hatte 400 HM auf die 21km und es war schon hart für mich. Der letzte Anstieg ich war platt, mir tat auch alles weh, ich hatte es einfach total unterschätzt, hat mich ein älterer Herr überholt, in kurzer Jeans, normales Baumwoll-T-Shirt und „Croks“ – Schuhe (weiß nicht ob richtig geschrieben, ich hasse die Schuhe). Im Ziel wurde er geehrt als „ältester Läufer mit 84″ .. OK, Hintergrund, er war seit seiner Jugend Ultraläufer und fit, aber er zeigte jedem, was zum Laufen wirklich nötig ist und zwar: Gute Grundlagen, gutes Training und top trainierter körperlicher Zustand.
Keine highend Klamotten, Kein Schuh für 500,- €, kein Pülverchen das dich schneller macht, nein, einfach nur top trianierter Körper.

Das nächste sind die Aussagen: “ Ich habe aufgehört mit meinem Job und mach jetzt nur noch das was mir Spaß macht.“ Das geht, wenn man den nötigen finanziellen Background hat, ja. Wenn man den nicht hat, aber laufende Kosten, wie will man das machen? Da könnt ihr noch so viele „online-Events“ besuchen, um zu leben braucht man, wenn man kein Millionär ist, einen Job und den muß man nachgehen. Egal wann und egal wie, aber man muß zum Leben etwas Geld haben. Jeder 40Std/Woche – Job lässt einem somit nur begrenzt Zeit zum trainiren, also müßt ihr euch auch dort eingestehen, dass ggf. irgendwas anderes zurück stecken muss, wenn man Ergebnisse erzielen will.

Weiter geht es mit: „Ich habe in 2 Jahren 100 KG abgenommen. Buch mein super Training, das kann jeder“ … NEIN das kann nicht jeder. Was habe ich in den letzten 10 Jahren gelernt? Ernährung ist wichtig, aber nicht der alleinige Schlüssel (Stichwort Jojo-Effekt etc.) Sport ist wichtig, ebenfalls nicht der alleinige Schlüssel. Wunderpillen … bitte vergesst es einfach, wenn es funktionieren würde, gäbe es keine übergewichtigen Leute mehr!

Es muss für EUCH passen!

Wichtig ist ein gesundes zusammenspiel von Sport, gesunder Ernährung, Streß (im Job) und Ausgeglichenheit. Es muß zusammen passen. Wenn ich beispielsweise für einene Marathon trainiert habe, habe ich auch mal 100km in der Woche abgerissen. Wenn ich da nichts essen würde, würde das nicht gehen, mir würde die Energie fehlen. Wenn ich 60Std. im Job unterwegs bin, dann brauch ich auch hier ausgewogene Ernährung, ggf. kommt der Sport noch zu Kurz aus dem Zeitmangel, usw. usw. Nur wenn alle Faktoren passen, dann könnt ihr auch euer Gewicht in den Griff bekommen. UND JA, ich weiß auch ein bisschen wovon ich rede, als ich das Laufen 2010 anfing hatte ich 127kg, aktuell 81,6kg … also ja ich hab abgenommen, ohne Diät, ohne Pulver und Pillen, einfach mit gesundem Essen (auch mal nen Schokoladenriegel) und mit Sport. Also lasst die Finger von den Werbepillen und den leeren Versprechungen. Ihr müßt das wirklich auf euch zugeschnitten machen.

Versteht mich nicht falsch, es gibt super Trainier, Ernährungsberater und auch Hobbysportler, die wissen wovon sie sprechen, aber die sind meistens keine Influencer die dir das neue Whey-Protein für 10% billiger anbieten.
Ich selbst habe aktuell eine sehr gute Trainierin, die mir sportlich und Mental hilft. Ich wurde auch schon gefragt, warum ich das Geld ausgebe, ich hab doch selber alle Trainerscheine und auch schon einige Erfahrung. Ich möchte euch sagen warum, weil es immer anders ist, wenn es ein außenstehender sagt, wie wenn man es selbst sagt. Ich sage auch zu meiner Frau, du läufst zu schnell, mach das mal so, usw. usw. aber ich selbst erwische mich oft dabei, dass ich umswitche… ach ist halt jetzt so, naja, egal, mach ich heute anders. Wenn ich das aber mache und meine Trainierin sieht das im Plan, dann fragt sie warum, hör auf, erklär mir.. somit hält man sich besser dran.

Ich weiß auch, vor allem Männer müssen auch immer einen hochroten Kopf haben und wenn man keine 400Puls hat, war das training auch nichts. Ich war auch oft so, dass ich von 5 Trainingseinheiten 4 zu schnell war. Ich hab das die letzten Monate durchgezogen und mich an die Vorgaben gehalten (zumindest zu 99% 😉 ) und ich merke jetzt, dass ich meine Grundlagen deutlich verbessern konnte. Wenn ich jetzt noch den Kopf soweit wieder hinbekomme, wie er vor 3-4 Jahren war, dann bin ich auch sicher, dass ich meine Bestzeiten noch toppen kann. So fit wie aktuell war ich selten und das nicht durch 5x die Woche kotzen nach dem Training, sondern meistens relativ entspannte Läufe. Dazu noch Core-Training, Umstellung der trinkgewohnheiten bei langen läufen und anderen kleinen optimierungen und siehe da, es wird.

Lange Rede, wichtiger Sinn:

Was ich sagen will ist, hört auf auf irgendwelche selbsternannten Profis zu hören, bei 99% geht es nur ums Geld. Gebt lieber einmal mehr aus und nehmt euch jemanden, der euch an die Hand nimmt und wirklich weiter hilft. Jemanden, der nicht mit verdient, wenn ihr die Marke „xyz“ lauft, sonder der euch hilft, das richtige Produkt (den richtigen Schuh) für euch zu finden. Der euch hilft den richtigen Ernährungsplan für EUCH zu erstellen und der euch hilft, das Training auf euch einzustellen und vorallem, gebt ihm eine Chance. Nicht 1 Woche sondern 3-4-5 Monate, dann werdet ihr merken, ob es was bringt oder nicht. Ihr ändert eure Gewohnheiten nicht in 2 Tagen. Vorallem im Laufsport ist das ein langer Prozess um die Form wirklich dort hin zu bekommen, wo man sie haben will. Wir sprechen da nicht von Tagen oder Wochen, sondern von Monaten.

 

Jetzt wünsch ich euch noch, dass ihr alle gesundbleibt, egal für was ihr euch entscheidet.

Macht’s gut und Sportliche Grüße
Andi