Kopf ist frei und bereit sich zu quälen

Die ersten Läufe nach der OP und dem Sportverbot sind Geschichte. Viele Gedanken sind mir im Bezug auf die „Ziele die in dem Jahr noch anstehen“ durch den Kopf gegangen. Wie gehe ich mit 4 Wochen Trainingspause um?

Was ich in meinen letzten Jahren als „Läufer“ lernen durfte war, dass man vieles kann, aber nichts muß. Je mehr man sich selbst unter Druck setzt, umso schlechter werden die Ergebnisse, in welchen Bereichen auch immer. In der Running hab ich einen schönen Artikel gelesen, da beschreibt die Autorin (Namen kann ich mir leider nicht merken), dass man den Lauf einfach wie eine Party annehmen soll. Manchmal bleibt man bis zum Schluß, manchmal bis nach dem Essen, manchmal geht man auch schon früher um eine andere Party zu besuchen. Diesen Ausspruch hab ich für mich als „Beste Aussage Ever“ angenommen.
Mit dieser Aussage im Hinterkopf und meinen durchaus positiven Läufen nach meiner Pause hab ich mich dazu entschlossen, mein nächstes Ziel, den Ultra, genau so anzugehen. Ich werde ihn laufen, vielleicht langsamer wie gewollt, aber ich werde starten. Da ich genau weiß, dass ich sowieso nicht erster werde, ist es auch egal, ob ich 1 Std. länger brauche oder nicht. Es gibt also keinen Grund, nicht zu starten. Bis zu meinem Ausfall war das Training gut. Ich habe meine Zwischenziele immer erreicht, bin gesund durchgekommen und konnte meine Leistung in diesem Jahr noch mal enorm steigern. Auch wenn ich schon 40 bin, bin ich froh, dem Laufsport zu haben und meine Ziele zu verwirklichen. Klar, … mit den 22 jährigen braucht man sich in meinem Alter nicht mehr zu messen, aber das ist auch nicht das Ziel.

In dem Zusammenhang möchte ich auch noch einmal klar Stellung beziehen. Es kommt des öfteren zu Aussagen / Situationen, die meiner Meinung nach im Sport nichts zu suchen haben. Sowohl von den Zuschauern, als auch von anderen Sportlern/Teilnehmern werden mache Sportler aufgrund Ihrer Leistung oder ihres Körperbaus mit wirklich „Dummen Sprüchen“, Beleidigungen etc. konfrontiert. Ich halte das für ein absolutes Unding.

Nicht jeder Mensch ist gleich! Nicht jedes Ziel ist gleich! Nicht jede Voraussetzung ist gleich! Nicht jeder Grund ist gleich!

Vielleicht sollten einige die Worte „Toleranz und Akzeptanz“ mal wieder „googeln“ und nicht nur vor dem Fernseher oder dem Handy verblöden. Das einzige was diese Idioten (Entschuldigung, aber es muß auch mal deutlich gesagt werden) erreichen ist, dass Sie einem anderen Menschen ein Hobby, Ziel, ja einen Traum vermiesen. Ich zitiere Jan Frodeno, der nach seinem Ironman-Weltrekord gesagt hat: „Ich habe größeren Respekt vor den Hobbyläufern, die sich 12 Std. oder mehr durch den Wettkampf quälen“.
Vielleicht sollten die Miesmacher sich diesen Satz einmal genauer durch den Kopf gehen lassen.

In diesem Sinne, das Ziel steht, der Kopf passt, die Form wird wieder, wir sehen uns beim mtut 🙂