iWelt-Marathon Würzburg 2012

Wenn es schon einen Marathon in meiner Heimatstadt gibt, dann sollte man diesen doch einmal mitmachen und unterstützen. Daher dachte ich, ich bin soweit, den IWelt-Halbmarathon in Angriff zu nehmen und diese in einer Fabelzeit zu finishen. Gesagt getan… Sondertraining ist nicht notwendig, viel mehr die Tatsache, dass ich gut trainiert habe ist die Voraussetzung für den Erfolgreichen IWelt-Halbmarathon. Blauäugig, selbstsicher und übermotiviert ging es also am 20.05. zum Congress-Zentrum. Es ist das erst Jahr, wo der halbe und der ganze Marathon über die selbe Strecke gehen, nur der Marathon in 2 Runden. Somit war auch klar, ich komme mit allen anderen auch im Ziel an und kann mich dort auch wieder mit Susi treffen, nicht so wie sonst, wo der Streckenverlauf etwas anders war. Voller Zuversicht stellte ich mich in die 1:45 Std. Gruppe, wer oder was will mich schon aufhalten. Der Startschuß viel pünktlich um 9:00 Uhr und ich lief mit der Meute los. Das erste Ziel war die alte Mainbrücke, über die es nach 10 km ging. Somit war auch klar, wo ich Susi sehen würde. Nach 55 Minuten ging ich auch ziemlich im Zeitplan über die besagte Mainbrücke und wurde auch schon von Susi erwartet. Kurze Anfeuerung und frage wie es mir geht, musste ich da aber leider schon mit „es geht so“ beantworten und mit diesem Körpergefühl ging ich dann auch auf die letzten 11 KM. Ich konnte mein Tempo halten, bis ich zur „Hubland-Steigung“ kam. Dort wurde ich deutlich langsamer bis hin zu einem „Wadenschmerzenhaltanundsterbeeinfach“ – Stopp, den ich hier einlegen durfte. Kurzes Wadendehnen und dann den Kopf frei machen für die letzen 5 km. Die Steigung forderte allerdings die letzten Reserven, die Zeit war inzwischen egal, ich wollte nur ankommen. Der letzte Verpflegungsstand bei km 15 lies mich noch mal hoffen und die Anfeuerungsrufe und aufmunternden Worte brachten mich auch wieder dazu, die letzten 6 km in Angriff zu nehmen. Selbst den Berg hinunter konnte ich kein Tempo mehr aufbauen, immer wieder mit Wadenkrämpfen kämpfend stolperte ich so dem Ziel entgegen. Laufen – gehen – laufen – gehen, immer wieder im Wechsel, irgendwann kommt man dann schon an. Der Gewinner des Marathons überholte mich kurz vor dem Ziel auch noch, was aber der Laune auch keinen Abbruch mehr tat, denn die war sowieso schon nicht mehr vorhanden. Das Ziel dann endlich vor Augen taumelte ich diesem entgegen, über die Ziellinie und dann erst mal hinlegen und hoffen, einzuschlafen und zu sterben. Nach guten 5 Minuten ging ich dann erst mal an den Rand, wo Susi schon etwas besorgt wartete. Ich trank 2 Wasser und machte mich auf den Weg zu den Duschen. Es gestaltet sich schwierig, diese in Anspruch zu nehmen, wenn man ständig mit Krämpfen kämpfen muss, aber irgendwie schafft man es dann ja doch. Ausgemacht war, wir treffen uns vor dem Haupteingang des Kongress-Centrums wieder. Dort traf ich Susi dann auch und wir gingen etwas essen und trinken. Ich war ziemlich am Ende und setzte mich in die Halle. Stickige Luft, mein Erschöpfungszustand und zu wenig Flüssigkeit taten dann ihr gemeinsames um mir die Beine weg zu ziehen. Susi brachte mich raus an die frische Luft und nach ca. 10 Minuten und 1 alkoholfreiem Weißbier wollte ich dann einfach nur noch heim. Erfahrungen. Man muss sie selbst machen, nur dann lernt man auch wirklich daraus. Es war schmerzhaft, aber ich durfte lernen und war eine Erfahrung reicher. Nie wieder mitziehen lassen. Leistungsstand besser einschätzen. Wenn nichts mehr geht, ggf. doch aufhören…. All dass werde ich sicherlich beim nächsten mal berücksichtigen. Die Zeit? Die war mir wirklich so sch… egal. 🙂 2:05, aber wie gesagt, es war mir so egal…. Den Rest des Sonntags verbrachte ich auf dem Sofa, immer wieder geplagt von Wadenkrämpfen und Schmerzen. Regeneration, für mich so wichtig wie noch nie. Schlafen, einfach nur schlafen und hoffen, die Scherzen vergehen wieder ….. Aber ein was war klar, diese Schmach konnte ich so nicht auf mich sitzen lassen. Ich werde wieder kommen … ganz sicher …