iWelt Halbmarathon Würzburg 2017

1 Woche nach dem doch kräftezehrenden Trail in Koblenz stand am Sonntag, 21.05. der iWelt – Halbmarathon an. Nach dem ich vor 3 Monaten die Diagnose der Zyste im Sprunggelenk bekam, wollte ich meine Zeit nicht mehr verbessern und nur laufen. Als dann ein Kumpel sagte, er würde gerne laufen in unter 2 Std. war ich gerne bereit ihn zu der Zeit hin zu ziehen.

Ich muss zugeben, ich war etwas skeptisch, da meine Beine bis Donnerstag noch ziemlich im „Aua-Modus“ waren. Der Trail hinterließ halt doch seine Spuren.
Pünktlich um 8:15 trafen wir uns und gingen dann um 20 vor 9 in Richtung Startaufstellung. 8:50 ging es dann direkt in die Aufstellung und wir fieberten schon ein wenig den Start entgegen. Die Nervosität meines Kumpels war etwas sichtlich, ich freute mich hingegen, dass die Beine sich gut anfühlten und dass ich das erste mal den iWelt ohne größerem Zeit-/Leistungsdruck laufen konnte.
Der Startschuß fiel und wir versuchten gleich in unserer Durchschnittspace anzulaufen. Am Anfang etwas schwierig, es war sehr beengt, aber wir Liesen uns nicht mitziehen oder beirren. Ich versuchte immer etwas locker zu wirken und das Tempo konstant zu halten. Nicht schneller werden lassen, aber auch nicht hinterher hinken. Erstmal ne 5:36 – 5:40 pro Kilometer anpeilen und locker laufen lassen. Schon am ersten Verpflegungspunkt riet ich zu Wasseraufnahme und am 2ten wurde dann auch schon ein Gel genommen. Für den Kopf ok, solange es ihm hilft ist auch alles gut. Bei km 7-8 sahen wir dann das erst mal unsere Begleitungen, die uns Anfeuerten, das gab gleich noch etwas Schwung. Immer ein wenig Spaß auf den Lippen, so versuchte ich ihn bei Laune zu halten und auch die Gedanken gar nicht so sehr auf die 21 km zu bringen. Am Wendepunkt, bei ca. KM 11 war das Erste mal ein wenig zu spüren, dass das Tempo evtl. doch etwas. Die Beine meiner Laufbegleitung fühlten sich schwer an, ich ließ hier aber nicht viel Zeit zum Nachdenken, meinte das wäre normal und erzählte ihm wie der weitere Streckenverlauf jetzt noch ist. So ging es also weiter, schön im gleichmäßigen Tempo, welches wir auf der reinen flachen Strecke auf 5:30 erhöhten.

 Ich versuchte immer sein Gesicht zu lesen und so lange es nicht gequält aussah, lies ich es einfach weiter laufen. Ich lies ihn immer 5-10 cm vor mir laufen, so dass er das „Tempo machen konnte“, allerdings lies ich ihn nicht langsamer werden, dann mußte ich doch eingreifen um sein Ziel weiter im Auge und im möglichen Bereich halten zu können. Ab km 15 war dann eine Blase am Fuß, die ihn dazu veranlasste, nicht mehr ganz so rund/flüssig zu laufen. Ich fragte ihn immer wieder wie es geht, und ob es geht, aber sein Wille war start. Insofern ging es also dann an der Residenz vorbei auf die letzten 4 km. Durch die Semmelstraße in Richtung Bahnhof und dann zurück, durch die Stadt. Es kam dann der letzte Verpflegungsstand an dem ich ihm riet, etwas mit Zucker zu sich zu nehmen, war er auch tat. So ging es dann gestärkt auf die letzten 2 km. Noch eine kurze Schleife und da sahen wir auch wieder die Freundin und Susi, wurden noch mal angefeuert und so mobilisierten wir seine letzten Kräfte. Es ging über den Marktplatz und dann auf die Zielgerade.

Die letzen 800 m legten wir noch einmal ein wenig am Tempo zu um dann die letzten 50 – 70 m dann ins Ziel zu sprinten. Ich lies ihn laufen um seinen Zieleinlauf alleine feiern zu können.
Am Ende stand eine 1:55 auf der Uhr. Für den ersten Halbmarathon mit Ziel unter 2:00 Stunden war es ein super Lauf, Respekt. Ich konnte es genießen die Atmosphäre etwas mehr aufsaugen wie in den Jahren davor, als es immer nur um „höher schneller weiter“ ging. Von daher bin ich 2fach froh.

 

  1. dass ich meine Laufbegleitung zu seiner Zielzeit bringen konnte und
  2. dass ich auch mal die Atmosphäre des iWelt in vollen Zügen genießen konnte.

In dem Sinne, bleibt sportlich 🙂