Trails4Germany in Koblenz

Trail laufen als Vorbereitung, dann noch mit einem Gutschein ? Warum nicht, … so der Gedankengang. Aus dem Grund auch erst mal DANKE an die Laufbasis, dir mir einen super Gutschein zur Verfügung gestellt hat. ????

Somit stand dann auch relativ schnell fest, am 13.05.2017 geht es nach Koblenz. Da (für mich und meine Anreise sehr erfreulich) es erst um 14:00 Uhr los ging, hatte ich früh noch genug Zeit zu frühstücken und die 250 km nach Koblenz um 9:00 Uhr in Angriff zu nehmen. Ich hab mich sehr gefreut, dass Susi mit gekommen ist ! 🙂 Freut mich immer wenn ich nicht ganz alleine auf so lange Touren gehe. Kurz vor 9 ging es also ins Auto und dann gemütlich nach Koblenz. Autobahn war ziemlich frei, von daher kamen wir schon vor 12 Uhr in Koblenz an. Startunterlagen abholen und dann erst mal gemütlich was essen und trinken im angrenzenden Biergarten. Übrigens, sehr gutes Bier hat die Koblenzer Privatbrauerei! Auch gleich nette Leute kennengelernt, schien ein richtig schöner Tag zu werden. Wenn man nicht mit einer Wunschzeit oder ähnlichem zu so einem Event fährt ist man immer etwas entspannter.
Um 12:15 macht ich mich dann so langsam in Richtung Auto auf den Weg und machte mich fertig, Schuhe, Rucksack, etc. und dann ging es um 13:45 Uhr zum Briefing und in die Startaufstellung. Pirmin hatte geheiratet, also erst einmal noch Glückwünsche von der ganzen Läuferschaft und dann ging es zu den Details. Den Satz mit „wir mussten die Strecke ändern und es sind jetzt ca. 4km mehr“ hatte irgendwie jeder nicht wirklich als Ernst angesehen, aber gut, gesagt wurde es, soviel ist sicher. 

Als pünktlich um 14:00 Uhr der Startschuss viel, ging es also los. die ersten 300 – 400 m auf Asphalt dem „Führungsfahrzeug“ hinterher und dann links in den Wald. Ein steiler Singletrail erwartete uns. Die ersten fast 4 km ging es somit nur steil bergauf, was für mich schon sehr unbekannt war. 1-2 x hab ich das zwar schon gemacht, aber nicht in der Länge und in einer solchen steilen Passage. Es ging also immer weiter nach oben und als wir endlich den ersten Verpflegungspunkt erreicht hatten, war ich froh ein frisches Getränk zu mir nehmen zu können. Lange aufhalten wollte ich mich nicht, und so ging es gleich weiter. Es folgte eine Passage durch den Wald, mal hoch mal runter, immer schön im welligen Wechsel. Die Wege waren aber schön zu laufen, machte richtig Spaß. Bergab ging ich immer etwas schneller, bergauf versuchte ich mir die Kraft schön einzuteilen. Das ganze gelang mir auch ganz gut, bis es dann eine Passage gab, in dem lange Treppen sich den halben Berg nach oben zogen. Die Treppen, machten meinen Beinen leider ziemlich zu schaffen. Es war nicht weiter schlimm, denn mein Ziel war immer noch, gesund ankommen, Zeit egal. Insofern entschloss ich mich schön langsam die weiteren Berge in Angriff zu nehmen.

Meine Polar V800 war so eingestellt, dass sie bei weniger als 3 km/h in den Pause Modus ging. Somit musste ich bei manchen Bergauf-Abschnitten die Uhr manuell dazu überreden aus der Pause zu kommen um weiter aufzuzeichnen. Ich freute mich dann endlich den letzten Verpflegungspunkt erkennen zu können. Laut Streckenbeschreibung ging es dann nur noch gut 2,5 km bergab ins Ziel, wo mich ein kurzes Hochgefühl überkam. Kurz vorher beim Anstig merkte ich, wie mein hintere Oberschenkelmuskulatur etwas dicht machte, um so mehr freute ich mich, dass das Ziel nahe war. Ich lag auch noch super in der Zeit, was mich zu einem lächelnden Verpflegungsstop veranlasste. Ich wollte kurz etwas Cola zu mir nehmen und dann die letzten Meter hinab fliegen. Leider wurde meine Freude mit den Worten „Trinkt noch was, es sind jetzt noch etwas mehr als 6 km“ etwas gebremst. Auf allen Läufergesichtern machte sich kurzzeitig etwas Verwirrung breit. Es war doch kein Spaß, dass die Streckenführung geändert wurde. Verdammt, so der erste Gedenke. Also doch noch 1-2 Getränke mit etwas Zucker zu sich nehmen, die Beine brauchen das.
Mit dem Worten, es geht auch noch etwas bergauf, lies ich den VP hinter mir und lief weiter dem Ziel entgegen. Ab km 21 fingen die Oberschenkel dann an, mir das ganze etwas übel zu nehmen. Also ging ich mit dem Tempo noch etwas raus und schaut von Anstieg zu Anstieg. Oben im Wald konnte man schon die Lautsprecher vom Ziel hören, was mich dann wieder etwas positiver stimmte. Eine Läuferin kam ca. 500m vor dem Ziel von hinten und beschwerte sich auch über den „längeren Weg“, aber was sollte man machen, einfach aufhören? Ich versuchte den letzten Downhill dann wirklich nur noch gesund hinter mich zu bringen, nicht noch zu stürzen oder ähnliches und locker ins Ziel einzulaufen. Am Ende waren es nach meiner Uhr 24 km und 900 Höhenmeter und mit 2:50 Std. war ich damit sogar zufrieden. Ich war von Anfang an nur aufs ankommen aus und machte immer etwas langsamer als ich wollte, Gesundheit und Spaß war für diesen Trail mein erstes Ziel.

Schließlich geht es eine Woche später mit dem iWelt-Halbmarathon schon weiter und das große Ziel im September bleibt immer noch mein Hauptwettkampf in dem Jahr. Zu diesem Zeitpunkt heißt es die 120% zu erreichen.
Endlich im Ziel freute ich mich Susi zu sehen und erstmal ein Bier zu bekommen. Nach ner kurzen Sitzpause ging es dann relativ schnell zum duschen, wollte einfach nur raus aus den verschwitzen Klamotten. Leider war die Dusche eiskalt, der Rhein war sicherlich nicht kälter… was den Duschgenuß etwas schmälerte. Danach ging es dann in den Biergarten wo eine Currywurst und ein alkoholfreies Weißbier schon auf mich wartete. Danach fuhren wir wieder gemütlich nach Hause.
Ein 15 Std. Tag, der mich einiges an Kraft und Ausdauer kostete ging zu ende. Die Eindrücke bleiben, es war ein super schöner, aber für mich sehr anstrengender Lauf. Ich freu mich auf die weiteren die mich noch im Zuge des Trails4Germany begleiten. Jetzt erst mal 1 Woche regenerieren und dann am 21.05 den iWelt als unter 2 Std. Zugläufer sauber zu ende bringen.

In dem Sinne, bleibt sportlich 🙂